D1 ist die Sensationsmannschaft der Landesliga Westpfalz

Das hätte vor Beginn der Saison keiner gedacht. Die neu formierte D1 des FJFV Donnersberg mischte in der Vorrunde die Landesliga Westpfalz gehörig auf und belegt zum Jahreswechsel den vierten Platz knapp hinter den Großvereinen 1. FC Kaiserslautern, TSG Kaiserslautern und FK Pirmasens.

Gleich das erste Saisonspiel war ein absoluter Kracher: Es ging auf heimischem Boden gegen den FK Pirmasens. Die Nervosität war bei fast allen Spielern deutlich spürbar, und nur mit Glück und einem überragenden Jonathan Brack im Tor überstanden die Donnersberger die erste Viertelstunde ohne Gegentor. Dann aber verlagerte sich das Spielgeschehen immer weiter weg vom eigenen Tor, so dass man torlos in die Pause ging. Nach dem Wechsel nutzte der FKP die einzige Unachtsamkeit in der Abwehr für den Führungstreffer, dem Armin Mujevic mit einer feinen Einzelleistung wenig später den Ausgleich folgen ließ. Ab diesem Zeitpunkt hatte der FJFV Donnersberg das Spiel in der Hand und vergab gegen den hohen Favoriten sogar mehrere Großchancen, so dass das 1:1 letztlich in Ordnung ging.

Mit dem VfB Reichenbach wartete am zweiten Spieltag ein höchst unangenehmer Gegner. Dank der Treffer des aufmerksamen Jonas Siller und von Ousmane Diallo (60.Minute) konnten die Donnersberger aber ihren ersten Saisonsieg in der Landesliga feiern. Dem folgte eine Woche später der erste Auswärtssieg beim spielstarken TSC Zweibrücken mit 2:0 (Tore: Tim Bleicher und Freistoß-Spezialist Marc Schimanski).

Nun kamen die Donnersberger erst so richtig ins Rollen: Die Heimspiele gegen SG Blaubach-Diedelkopf  mit 4:1 (Tore: 3mal Tim Bleicher innerhalb von zehn Minuten, 1mal Kunstschütze Nico Dannenfelser),  SG Grenzland (2:0) und JFV Westpfalz (1:0) wurden weitgehend souverän gewonnen. Dazwischen lag noch das Auswärtsspiel beim Lokalrivalen ASV Winnweiler. Bei diesem vorgezogenen Spiel feierten die Donnersberger einen ungefährdeten 4:1-Erfolg, womit sie für eine Nacht erstmals Tabellenführer der Landesliga Westpfalz waren.

Zu diesem Zeitpunkt deutete sich schon an, dass die Ausgeglichenheit des Kaders eine der großen Stärken der Mannschaft ist. Auch langwierige Verletzungen z.B. von Hannes Kaschig, Marco Bresser oder Luca Nardi konnte sie nicht stoppen und machte sie mit doppeltem Einsatz wett.

Weitere Siege beim SVN Zweibrücken mit 5:1 (u.a. mit Doppeltorschütze Marco Bresser, dem einzigen Spieler des Jahrganges 2001) und gegen TuS Schönenberg mit 5:0 folgten, bevor am 11. Spieltag der Schlager gegen den haushohen Meisterschaftsfavoriten 1. FC Kaiserslautern anstand. Vor 250 Zuschauer entwickelte sich ein Spiel, das von vielen Beobachtern als eines der besten D-Jugend-Spiele der letzten Jahre überhaupt bezeichnet wurde.  In höchstem Tempo über die ganze Spielzeit hinweg boten sich beide Mannschaften ein Match auf Augenhöhe mit gleich verteilten Torchancen hüben wie drüben. An diesem November-Abend ragte aus der ausgeglichenen Donnersberger Truppe Alena Wolf heraus, die als Sonderbewacherin den besten Landesliga- und FCK-Spieler Oliver Batista kaum zur Entfaltung kommen ließ – und dies mit absolut fairen Mitteln. Das Endergebnis von 0:0 wurde von den Donnersbergern teilweise sogar wie eine Niederlage empfunden.

Nach diesem Highlight fiel es der Mannschaft nicht leicht, wieder zum Alltag der Landesliga zurück zu kehren. Beim Tabellenletzten SV Hermersberg gab es dank eines satten Fernschusses von Simeon Jung ein schwer erkämpftes 1:0, wobei sich in der Schlussphase des Spieles der erfolgreichste Torschütze Ousmane Diallo nach einem Foul schwer verletzte. Im Heimspiele gegen die robuste Mannschaft der SG Thaleischweiler-Fröschen fehlte er. Die Mannschaft musste auch noch mit dem Schock eines 0:1 direkt mit dem Pausenpfiff zurechtkommen. Aber sie ließ nicht locker, und vier Minuten vor Schluss erwies sich Nicolas Gödtel als nervenstarker Achtmeter-Schütze und verwandelte zum hoch verdienten 1:1-Ausgleich.

Zum ersten Spiel der Rückrunde trat dann der FJFV Donnersberg beim FK Pirmasens an. Das Spiel stand im Vorfeld schon unter schlechten Vorzeichen, mussten doch gleich drei Stürmer verletzt oder erkrankt absagen. Der etatmäßige Mittelfeldspieler Luca Nardi half in diesem Spiel auf dem linken Flügel aus. Dennoch verkaufte sich die Mannschaft so teuer wie möglich, die Abwehr stand erneut sehr sicher, auch weil Paul Franke den starken Mittelstürmer des FKP gut im Griff hatte. Die einzige Unachtsamkeit der Abwehr führte zum 0:1-Rückstand, dem der FJFV Donnersberg in der 2. Halbzeit hinterher lief. Als die Mannschaft in der letzten Minuten noch einmal alles nach vorne warf, erzielte der FKP mit einem Konter das 0:2 und machte die einzige Saisonniederlage perfekt.

Dennoch hat die Mannschaft keinerlei Grund zur Tristesse: Mit 30 Punkten und einem Torverhältnis von 28:7 hält sie immer noch Anschluss an das übermächtig erscheinende Spitzentrio und ist auch in der Rückrunde sicher für manche Überraschung gut.