Malik Childress zieht in die USA
 
 
Eigentlich heißt er Malik David Jamar Childress. Aber das wissen nur seine Freunde in Facebook. Immerhin gibt es davon 328. In Kirchheimbolanden und Umgebung heißt er nur „Melliiiig“. Aber jetzt ist er weg. Malik ist mit seinen Eltern in die USA gezogen, und er hat es verdient, dass wir ihm ein paar Zeilen widmen.
 
Nicht nur dass er seit 2004 beim SVK und anschließend im FJFV Fußball gespielt hat, nicht nur, dass er unzählige Tore geschossen, Malik war und ist in vielerlei Hinsicht ein bunter Vogel – immer für eine Überraschung gut, immer gut gelaunt.
 
Wenn er jetzt im Alter von 13 Jahren mit seinen fast 1,70 Meter elegant seine Gegenspieler umkurvt, seinen – bei Gegner wie Mitspielern – gefürchteten Hakentrick ansetzt, mit Riesenschritten aufs Tor zustürmt, dann staunen selbst altgediente Fußballer. Dass dann aber auch manchmal die Überraschung einsetzt, das hat manchen seiner Trainer schon in die Fassungslosigkeit getrieben. Unvergessen der Rundenauftakt der aktuellen Saison in der D-Jugend. Spiel in Albisheim: Malik hatte Torchancen, um das Spiel alleine zweistellig zu entscheiden. Aus ein, zwei oder drei Metern traf er den Pfosten, die Latte, den Torwart oder den Mitspieler. Es stand 1:1, und in der letzten Sekunde des Spiels schnappte sich Malik den Ball im Mittelfeld – wo er überhaupt nicht hingehörte – lief drei Schritte und donnerte aus 20 Metern die Kugel mal eben so unhaltbar in den Winkel.
 
Oder seine Unberechenbarkeit im Training. Das herkömmliche Training machte er so leidlich mit, Technikschulung oder taktische Laufwege einstudieren waren nicht so sein Ding, höchstens beim Schusstraining glänzte er. Aber beim abschließenden Spielchen, da war Malik mal Mittelstürmer, mal Abwehrchef, auch mal Torwart. Und seine Mannschaft ging  nicht immer als Sieger vom Platz. Aber das war nicht wichtig. Hauptsache, es hatte Spaß gemacht.
 
Es gäbe noch hunderte von Geschichten zu erzählen, die vor allem sein langjähriger väterlicher Trainerfreund Hasan Avci zu berichten wüsste. Aber jetzt verlässt er uns Richtung North Carolina. Was er da sportlich tun wird, weiß Malik noch nicht. „Vielleicht Fußball, vielleicht Basketball, vielleicht auch was anderes“, sagt er. Falls es Fußball wird, sollte sich der US-Nationaltrainer schon mal seinen Namen für die übernächste WM merken, schließlich heißt der Trainer Jürgen Klinsmann.
 
Wie sehr alle Bedauern, dass uns Malik verlässt, zeigte sich auch bei seinem Abschiedsspiel. Von seinen Mannschaften der Jahrgänge 1998 bis 2000 waren alle da und kickten gern mit. Hasan Avci überreichte tolle Pokale, die C-Jugend hatte einen handsignierten Fußball vorbereitet, die D2 schenkte ihm ein Mannschaftsfoto als Mousepad. Malik zeigt sich gerührt und versprach, in den Osterferien wieder zu Besuch zu kommen. Wir freuen uns alle darauf, denn er wird uns ein Stück weit fehlen, „ Melliiiig“.

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